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Erneuerbare Energien in Europa ohne staatliche Subventionen

March 13, 2018

Aufgrund einer kontinuierlichen Weiterentwicklung der Technologie sind die Stromgestehungskosten (sog. LCOE) von Projekten im Segment der Erneuerbaren Energien in den letzten Jahrzehnten stetig gesunken.

In Ländern, die über hohe natürliche Ressourcen verfügen, wie z. B. Skandinavien (Wind) und Spanien (Solar), sind Projekte ohne staatliche Subventionen (wie z.B. fixe Einspeisetarife, die den Marktpreis für Strom übersteigen) bereits kommerziell realisierbar. Andere Länder, in denen die Produktionsanlagen für Strom aus Erneuerbaren Energien noch nicht die Netzparität erreicht haben, führen Auktionssysteme ein, in denen nur die Anlagen mit den geringsten Stromgestehungskosten im Rahmen der Auktion eine Förderung (fixen Einspeisetarif) erhalten. Somit werden die garantierten Einspeisetarife ebenfalls schrittweise reduziert. Einige europäische Länder haben, in dem Versuch ihre Budgetdefizite zu reduzieren, gewährte Einspeisetarife rückwirkend gesenkt oder gestrichen, was zu erheblichen Verlusten für Investoren führte. Um ein solches politisches Risiko zu minimieren und um Marktpreisänderungsrisiken für Strom zu mitigieren, stellt der Abschluss von Stromabnahmeverträgen (sog. PPAs) eine ideale Option für Investoren dar.

PPAs sind, sofern sie nicht mit staatlichen Energieversorgern abgeschlossen werden (wie z. B. in Afrika üblich), unabhängig von öffentlichen Behörden oder staatlichen Subventionen und sind als bilaterale Vereinbarung zwischen der Projektgesellschaft und dem jeweiligen Stromabnehmer strukturiert. Stromabnehmer sind z.B. energieintensive Industrie- oder Technologieunternehmen, die Cloud-Dienste anbieten. PPAs werden der Wirtschaftlichkeit des Projektes sowie dem Risiko-Rendite-Profil des Investors entsprechend individuell ausgestaltet und maßgeschneidert.

Obwohl Banken damit beginnen Projekte zu finanzieren, die ihren produzierten Strom zu 100% am Strommarkt verkaufen und somit vergleichsweise hohen Marktpreisänderungsrisiken unterliegen, ist der Abschluss eines PPAs derzeit der entscheidende Faktor, um attraktive Fremdfinanzierungskonditionen zu erhalten.

Prime Capital’s Expertise bei der Strukturierung von PPAs

Die Strukturierung eines maßgeschneiderten und bankfähigen Stromabnahmevertrags erfordert ein tiefes Verständnis des Energiesystems sowie der damit verbundenen Risiken, eine detaillierte Analyse des Kontrahentenrisikos und die Fähigkeit, das Gleichgewicht zwischen dem bevorzugten Risikoprofil des Investors, des Stromabnehmers und der finanzierenden Bank zu finden.

Das Team von Prime Capital hat ein umfangreiches Wissen über den europäischen PPA-Markt aufgebaut, welches verschiedene Gruppen von Stromabnehmern (Industrie- und Technologieunternehmen sowie Energieversorger) sowie verschiedene Strukturen (Pay-as-produced-PPAs, Baseload-PPAs, Rolling-Forward-Verträge, etc.) umfasst. Innovation und das Management von Risiken stehen im Mittelpunkt bei der Strukturierung von PPAs durch Prime Capital. Um beispielsweise das Kontrahentenrisiko des Stromabnehmers zu mitigieren, implementierte Prime Capital für den PPA des norwegischen Windprojektes Nordlicht als erster Marktteilnehmer eine Garantie des norwegischen Garantieinstituts für Exportkredite, um den PPA mit dem Aluminiumhersteller Alcoa auch für Banken finanzierbar zu machen. Diese Struktur wurde später von anderen Marktteilnehmern übernommen und als Branchenvorlage verwendet.

Im Zuge schwindender staatlicher Subventionen und fixer Einspeisetarife, sowie der zunehmenden Bedeutung von ESG-Standards für Unternehmen, die vermehrt grünen Strom direkt von Erneuerbaren-Energie-Projekten beziehen möchten (Reduktion ihres CO2-Fußabdrucks), gewinnen PPAs mit Unternehmen zunehmend an Bedeutung und werden allmählich zum Marktstandard. Darüber hinaus werden neue Lösungen, Technologien und Plattformen benötigt, um auch kleineren Unternehmen und Stromabnehmern den Einstieg zu PPAs erleichtern. Prime Capital freut sich darauf, seine Expertise weiterhin zu nutzen, um Werte für Investoren zu schaffen und gleichzeitig zu einer nachhaltigeren und „grüneren“ Welt beizutragen.

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